Geschichte

Pfarrkirche Trattenbach: Einst und heute

Unser Gebiet gehörte damals zur Grafschaft Pitten und wurde im 11. und 12. Jahrhundert besiedelt. Es entstanden Kirchenbauten und die damaligen Pfarren hatten eine große Ausdehnung. Trattenbach- als „Dretenpach“ (schnell in Strudel fließender Bach) – wurde erstmals 1404 urkundlich erwähnt. Die zuständige Pfarre war Kirchberg am Wechsel. Dem Kaiser Josef II haben wir es zu verdanken, dass wir eine Kirche bekamen, denn niemand soll weiter als eine Stunde zur nächsten Kirche haben. Am 27. März  1786 hat Dechant Drentler aus Kirchberg den Grundstein gelegt und bereits im November 1786, nach nur  acht Monaten Bauzeit wurde die Kirche eingeweiht. Die Stilrichtung ist Spätbarock

Die Einrichtung für für die neue Kirche stammten von der Wolfgangskirche (Kirchberg), die mit dem Kloster  exekriert und aufgehoben worden ist und so wurde, angefangen vom Patrozinium der “ heiligsten Dreifaltigkeit“ auch der Hochaltar, der Tabernakel, die Monstranz, die Orgel und zwei Glocken nach Trattenbach übertragen.

Ein dazugehöriger Pfarrhof und Schule wurden im folgenden Jahr 1787 errichtet.

Von 1786 – 1805 wurde Trattenbach als Filialkirche von Kirchberg mit einem Kaplan, der bereits in Trattenbach wohnte, betreut. Im Jahre 1805 wurden Trattenbach  zur eigenständige Pfarre erhoben.

Heute sieht die Kirche nicht wie eine Kirche aus Gotik, Barock oder Klassizismus aus. Nach dem ersten Weltkrieg wurde die Kirche alle paar Jahrzehnte reformiert und renoviert, leider nicht immer zum Besten.

Um 1925 wurde unter Pfarrer Alois Neururer der Innenraum weitgehend ausgeräumt. Die Kanzel fehlt, Malereien und Seitenaltäre stark verändert, jedoch stellte er, und das ist für die damalige Zeit eine kleine Revolution, ein „Volksaltar“ – mit Blick zu den Mitfeiernden – auf. Diese Altaraufstellung wurde ihm nach heftigen Diskussionen von seiner Obrigkeit untersagt und musste wieder entfernt werden.

1943 wurde wieder renoviert, Apsis und Decke bekamen ein neues Trockenfresko durch den akademischen Maler Dr. Hans Becker aus Wien.

1969 kam es zu einer totalen „Ausräumung“ der Kirche. Durch die Liturgiereform nach dem II. vatikan. Konzil wurde nun ein   „Volksaltar“ aufgstellt und konsekriert. Die Heiligen -Reliquien sind von: Hl. Klemens Maria Hofbauer (Stadtpatron von Wien) und vom Hl. Josaphat, Bischof von Polozk in Weißrussland (Märtyrer). Das Material ist ein St. Magarethener Sandstein.

Die beiden Seitenaltäre wurden entfernt und der aus dem 17. Jh. stammende Flügelaltar wurde mittig in die Apsis gestellt und dient als Sakramentsaltar.

Der Altar ist ausgestattet mit den Heiligen: In der Mitte die Hl. Maria-Statue, im Halbrelief der Hl. Florian und Hl. Martin. In späterer Folge wurde das gotische Gesperre angehoben und ein Dreifaltigkeits-Gnadenstuhl hineingestellt.

In der Apsis rechts über der Session sieht man das große Holzkreuz – der Korpus besteht aus Zirbenholz – und ist eine Osttiroler Schnitzarbeit aus dem Jahre 1957.

Die links und rechts im östl. Kirchenraum auf Konsolen stehenden Engelsfiguren stammen von der Ausstattung des „Grödner – Hochaltares“, der als wertlose Arbeit bezeichnet wurde und in ein Diözesandepot 1969 verbracht worden ist. Es sind der Hl. Erzengel Gabriel (mit Lilie) und der Hl. Erzengel Michael (mit Schwert).

Die Kreuzwegbilder sind aus dr Zeit von 1943 und wurden ebenfalls vom akademischen Maler Dr. Hans Becker gemalt.

Die großen seitlichen Fenster im Kirchenraum sind eine „Tiroler Glasmalarbeit“ mit folgenden Darstellungen:

Hl. Nothburga von Rattenberg (13. September). Sie ist die Patronin der dienstmägde in der Landwirtschaft (eine Volksheilige aus Tirol)  und gegenüber der

Hl. Isidor von Madrid (4. April). Er ist der Patron der Bauern und ist betend oder schlafend unter einem Baum dargestellt, währenddessen Engel das Feld pflügen und bestellen.

An der Rückseite der Kriche, neben dem Eingang befinden sich zwei Statuen:

Die Statue des Hl. Antonius von Padua (13. Juni) mit Jesuskind am Arm und Brot für die Armen. Er ist der Patron der Suchenden.

Und die Statue des Hl. Josef der Nährvater (19.März) mit Winkelmaß und blühender  Stock. Er ist der Schuztpatron der Kirche, der Zimmerleute, der Familien der Arbeiter und der Sterbenden.